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Sommersemester 2016
Projekt Entwicklung verteilter kontextbasierter Anwendungen
Allgemeine Information
Veranstaltungs-Nr. 64-182
Veranstaltungs-Type Projekt
Veranstalter Prof. Dr. Winfried Lamersdorf, Dr. Dirk Bade
Ort F-534
Zeit Do 16-20
Inhalt
Kontextbasierte Anwendungen gewinnen durch die Verfügbarkeit unterschiedlichster Arten von Sensoren in mobilen Geräten zunehmend an Bedeutung. Als Kontext bezeichnet man dabei jedwede Information, die zur Charakterisierung der Situation eines Anwenders, eines Objektes oder einer Anwendung verwendet werden kann. Solche Informationen können beispielsweise durch Kameras, Mikrofone, GPS-Empfänger, Beschleunigungssensoren, Kompass, Barometer, NFC-Leser usw., aber auch durch beliebige rein software-basierte Sensoren erhoben werden. Die Einsatzmöglichkeiten solcher Informationen sind vielfältig: Man kann beispielsweise die Darstellung von Informationen optimieren, das Verhalten und die Architektur von Anwendungen dynamisch adaptieren oder einfach anhand der Daten Umweltphänomene veranschaulichen. Ein aktuelles Beispiel ist das mobile Cloud Computing: Hier erweitern mobile Geräte, u.a. durch das kontextabhängige Auslagern von Berechnungen an Cloud-Dienste, ihren Leistungsumfang und bilden so ein mobiles verteiltes System.

Kontextinformationen sind die Grundlage für nahezu alles, was gerne als „smart“ betitelt wird: Smart Applications, Smart Homes, Smart Objects, Smart Workflows usw. Im Rahmen dieses Projektes sollen „smarte“ Anwendungen entwickelt werden, deren Verhalten in Abhängigkeit vom aktuellen Kontext variiert. Dies kann etwas rein Künstlerisch-Kreatives sein (z.B. die Visualisierung eines komplexen Kontextes), etwas Nützliches (z.B. ein intelligenter Alltagsassistent) oder ein zukünftiges (fiktives) Szenario (z.B. die vollständige Vernetzung mobiler Geräte, untereinander und mit den sie umgebenden Sensoren). Aufgrund der Natur von kontextbasierten Anwendungen und den damit einhergehenden Herausforderungen sollen die Erfassung sowie die Verarbeitung und ggf. Präsentation der Daten verteilt über mehrere Geräte erfolgen.

Zur Entwicklung derartiger Anwendungsszenarien stehen im Projekt unterschiedliche Technologien zur Verfügung: u.a. verschiedenste mobile Sensorenplattformen (Sensordrone, Pulsmesser, EEG etc.), zwei mobile LEGO Mindstorm-Roboter, programmierbare Glühbirnen, eine Smart Watch, ein Tablet und diverse Mobiltelefone mit einer Vielzahl gängiger Sensoren sowie ein leistungsfähiges Rechnernetz.

In Kleingruppen soll zunächst eine eigene innovative Anwendungsidee entwickelt werden, welche schließlich unter Verwendung ein oder mehrerer dieser Technologien entworfen und umgesetzt werden soll.

Aktuelle Informationen und die Terminplanung finden sich auf der zugehörigen Homepage: http://vsis-www.informatik.uni-hamburg.de/teaching/ss-16/evka/
Vorgehen
Das Projektmodul besteht aus einem integrierten Seminar zu aktuellen Forschungsfragen im Bereich kontextbasierter Anwendungen und einem Projekt, in welchem die Ideen mittels aktueller Technologien praktisch umgesetzt werden. Nach einer Einführung durch die Veranstalter wird das praktische Verständnis der verwendeten Technologien zunächst durch kleine Tutorials erworben bzw. vertieft. Im weiteren Verlauf werden dann Ideen für verteilte kontextbasierte Anwendungen entwickelt und nach Auswahl einzelner Ideen durch die Teilnehmer in Kleingruppen software-technisch entworfen und schließlich realisiert. Grundsätzlich wird die Teilnahme nur bei Vorhandensein praktischer Erfahrung mit Java empfohlen.
Lernziel
  • Die Studierenden erproben die ersten Phasen des Lebenszyklus der Softwareentwicklung bis hin zur Implementierung.
  • Die Studierenden praktizieren agiles Projektmanagement in der Softwareentwicklung.
  • Die Studierenden sind in der Lage kontextbasierte Anwendungen zu konstruieren.
Literatur
Wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.