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5. OrientierungDie Orientierung im Hyperspace - der Menge der Objekte eines Hypertextes - ist ein zentraler Schwachpunkt von Hypertext-Systemen. Im WWW als das wohl bekannteste Hypertext-System tritt diese Desorientierung ebenfalls auf. Man spricht davon, dass ein Benutzer die Orientierung verloren hat, wenn er nicht mehr weiß, wo er ist und wie er dort hinkam. Dieses Phänomen wird als Lost in Hyperspace bezeichnet und ist schon von anderen und kleineren Hypertext-Systemen als dem WWW bekannt.Untersucht wurde dieses Problem beispielsweise 1990 in einem Feldversuch von Jakob Nielsen. Eine Benutzergruppe hatte dabei ein recht kleines Hypertext-System zur Verfügung, dessen Seiten innerhalb von einer Stunde gelesen werden konnten. Die Benutzer wurden gebeten, bestimmte Informationen zu finden, wobei sie ihr eigenes Tempo wählen durften. Dennoch stimmten bereits bei diesem System 56% der Benutzer der Aussage zu, dass sie oft nicht wüssten, wo im System sie sich befänden (Nielsen 93, S. 133). Die Ursache für die Orientierungslosigkeit liegt zum einen darin, dass man bei einem Hypertext auf dem Bildschirm normalerweise nur ein Objekt - und somit einen kleinen Teil der insgesamt im Hyperspace vorhandenen Daten - sehen kann. Anders ist dies bei klassischen Dokumenten, wie beispielsweise Büchern. Hier hat man immer einen groben Überblick über die eigene Position im Dokument: Man kann an der Dicke den Umfang des Buches und an der Anzahl der bereits umgeblätterten Seiten die aktuelle Position im Buch abschätzen und sich sogar in etwa merken. Eine weitere Ursache für die Probleme bei der Orientierung liegt in der Natur von Hyperlinks. Indem sie von einem Dokument zu einem beliebigen anderen verweisen, besitzen sie einen mit dem ungeliebten "Goto"-Statement verwandten Charakter. Ebenso wie bei Programmtexten hat dies zur Folge, dass man als Leser schnell in Verwirrung gerät. Kritiker sprechen bei Hypertext-Systemen auch von "Spaghetti-Systemen", da der Benutzer sich an den Hyperlinks praktisch beliebig lange von Dokument zu Dokument hangeln kann und kaum eine Chance hat, sich seinen Navigationsweg zu merken (Woodhead 91, S.117). Die negative Folge des Lost-in-Hyperspace-Phänomens ist, dass Benutzer nicht die Informationen finden, die sie benötigen. Aus diesem Grunde sollte man als Autor darauf achten, dass dem Leser der WWW-Seiten Hilfen für die Orientierung gegeben werden.
EmpfehlungenDen wichtigsten Anhaltspunkt für die Orientierung bietet der Kopf der Seite. Er wird als erstes übertragen und gewohnheitsgemäß vom Benutzer zuerst gelesen. Folgende Fragen bzw. Punkte sind zu beachten, um eine schnelle und eindeutige Orientierung zu ermöglichen:
Zudem sollte man berücksichtigen, wie die erstellen Seiten in Suchmaschinen erscheinen. Im Header einer HTML-Datei lässt sich eine Reihe von Meta-Daten zum Dokument definieren, die dann beispielsweise von Suchmaschinen wie Altavista ausgewertet und dargestellt werden.
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Erstellt: Juni-September 1997 Letzte Änderung: Montag, 08-Jul-2002 durch Dipl.-Inform. Harald Weinreich EMail:weinreich@informatik.uni-hamburg.de URL: http://vsis-www.informatik.uni-hamburg.de/ergonomie/orientierung.html |